Sonntag, 4. April 2010

Jalapa

Die letzten paar Tagen waren Tourismus. Ich war im Norden Nicaraguas, habe in einem Pinienwald in der Nähe von Jalapa gezeltet und war Gast auf einer kleinen Finca auf der Kaffee und Bananen angebaut werden. Der Pinienwald hat mich mortz an die Atlantikküste von Frankreich erinnert. Ein Flashback an die Urlaube in der Nähe von Bordeaux. Das war sehr schön und richtig idylisch. Eine willkommene Abwechslung zum ständig vorhandenen Lärmpegel in Managua, dachte ich zu mindest. Leider hatte ich meine Rechnung ohne die abertausend Zikaden, die in eben diesen Pinienwäldern gerne wohnen, gemacht. In der Abenddämmerung machen die gerne mal so einen Krach, dass man sein eigenes Wort nicht mehr versteht, wähnt man sich doch auf einer Startbahn direkt neben einem startenden Jet - ok, ich übertreibe. Aber ein wenig haben sie schon die Idylle getrübt.

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Zu unseren Zielen Jalapa und der Finca im Departamento Madriz sind wir über die Panamericana gefahren. Die Strecke ist wirklich gut ausgebaut, ich habe kaum ein Schlagloch gesehen noch gespürt. Leider hat sie nur zwei Spuren, als vergleichbar mit einer deutschen Schnellstraße, was jeden Überholvorgang ein wenig interessanter macht. Da ja immernoch Semana Santa, die Woche der Osterfeiertage, ist, war auch einiges los, für hiesige Verhältnisse, eigentlich wars ziemlich leer in meinen Augen. Da sich die meisten Menschen in Nicaragua sowieso kein Auto leisten können herrscht hier ein reger Busverkehr. Jetzt in der Urlaubsstoßzeit sind die Busse teilweise krass überfüllt, da hängen die Leute schon mal gerne hinten raus.


Stichwort: Semana Santa. Ich hatte ja schon mal geschrieben, das besoffen Schwimmen gehen, hier eine ebenso beliebtes wie gefährliches Hobby ist. Auf dem Bild unten sieht man einen kleine Teich, der zur Finca gehört, die ich besucht habe.

Ich konnte der Versuchung natürlich nicht widerstehen und bin reingesprungen um ein bisschen zu planschen. Später wurde mir dann erzählt, dass ein Verwandter der Finca-Besitzer vor vier Tagen nachts betrunken auf ihr Grundstück eingedrungen sei und dann auf die Idee kam Baden zu gehen. Leider war das seine letzte Idee. Der arme Mann ist ertrunken in dem Tümpel, in dem ich 4 Tage später schwimmen war. Hab ich natürlich erst danach erfahren.

Am letzten Tag unseres Kurztrips haben wir noch eine kleine Trekking Tour durch den Canyon von Somoto, in der Nähe von Honduras gemacht. Das war ein großer Spaß. Das aktuelle Header Foto meines Blogs ist dort entstanden. Das negativ Highlight war, als unser Guide, eigentlich ein cooler Typ, die geöffnete Box, in der unsere Wertsachen verstaut waren ins Wasser gleiten lies. Meiner Kamera ist nichts passiert, aber der Ipod von Lisa hat seinen Tauchschein gemacht. Doch - oh Wunder der Technik - geht er, nach dem Synchronisieren, wieder.
Meinen ersten Sonnenbrand dieses Jahr habe ich mir übrigens auch im Canyon abgeholt.

1 Kommentar:

  1. halo Stefan, da hast du ja einen schönen Teil von Nicaragua gesehen. Gibt es im Canyon auch Möglichkeiten zu klettern?
    Was für Leute waren im Canyon so unterwegs, mehr Nicas oder Nordamerikaner.

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