Dienstag, 27. Juli 2010

Nica in Costa Rica


Hello Party Peaple,

ich bin zurück aus meinem Visa-Run-Urlaub. Da ich als Tourist nach Nicaragua eingereist bin, habe ich lediglich ein Visum für 3 Monate bekommen. Man kann das zwar hier vor Ort verlängern, das kostet dann aber für weitere 3 Monate satte 90 Euro. Viel zu teuer für einen fast einkommslosen Ex-Student wie mich. Deshalb habe ich die Visa-Run Alternative gewählt, die folgendermaßen funktioniert: Fahr über die Grenze und komm zurück. Mehr nicht. Eigentlich soll man mindestens 72 Stunden außerhalb des Landes verbringen, aber ich habe auch schon von Fällen gehört, bei denen Menschen sich einfach ins nähstbeste Lokal hinter der Grenze gesetzt haben, eine Cola getrunken haben und dann zurück gekehrt sind.
Aber ich dachte mir, wenn schon mal in Costa Rica, dann auch Urlaub. Also 3 Strände in 10 Tagen, Sonnenbrand, Palmen, Surfen und ordentlich aufs Geld schaun. Denn obacht: Costa Rica ist nicht Nicaragua und teilweise so teuer wie Berlin Mitte. Gerade beim Essen muss man hier tierisch aufpassen - Hot Dog = 5 Dollar! Krasse Scheiße und für mich, der hier in Nicaragua wirklich mit billig Preisen verwöhnt werde, ein echter Kulturschock! Also direkt mal nach 2 Tagen einen großen Beutel Reis gekauft und meine Ernährung auf saubi8llig umgestellt.
Man muss faiererweise sagen, dass ich auch wirklich in Tourismus Hochburgen wie Playa Tamarindo (wegen der vielen Amerikanern auch Playa Tamagringo genannt) war. Bekannt ist der Ort übrigens aus dem 90er Jahre Kultsurffilm "Endless Summer 2".

Ab Minute 4 sind sie in Costa Rica. Und das Tamarindo, das in diesem FIlm gezeigt wird, hat wirklich nichts mehr mit dem Touri-Ort zu tun in dem ich war. Aber schön war es trotzdem.



Generell muss man sagen, das Costa Rica wirklich ein anderes Land als Nicaragua ist. Obwohl Nachbarländer ist ein großes Wohlstandsgefähle zwischen den beiden Staaten Central Amerikas. Man mekrt es recht schnell, wenn man über die Grenze kommt, wie auf einmal die Häuser besser aussehen, es mehr Mittelklassewagen gibt und die Strassen sauberer sind. Auch habe ich viele Jugendliche mit Zahnspangen gesehen, was ich in Nicaragua in 3 MOnaten vielleicht 2 mal gesehen habe.
Mein lieblings Busunternehmen. Ab in die Pampa!
Jetzt sitze ich wieder in Managua im Büro und vor dem Rechner. Meine braune Haut hat sich gestern wieder von meinen Schultern geschält, aber immerhin meine Füße sind ncoh schön dunkel. V

Viele Grüße
Stefan

Montag, 5. Juli 2010

Mundial, Cars part 3, Super Bauch und Ometepe

Eine Mischung aus schlechtem Gewissen und langsam wieder erwachsenem Mitteilungsbedürfnis bringt mich wieder an die Tastatur um diesen Blog wieder ein wenig Leben einzuhauchen. Besser gesagt, ertrage ich den Verwesungsgeruch nicht mehr, der von ihm aus geht.
Also was geht? Tja, was soll ich schreiben. Ich bin immer noch in Managua und bin eigentlich jeden Tag im Büro von terre des hommes. Verbringe meine Zeit damit an einem Blog für das Regional Büro für Zentral Amerika zu schrauben, Texte über meine Reisen zu schreiben und mich via Spiegel, Kicker, 11Freunde etc. über die WM auf dem laufenden zu halten. Hört sich ziemlich nach Alltag an, ist es auch. Also warum groß über seinen Alltag bloggen, ist jetzt auch nicht so mega interessant.
Apropos WM: Bin sogar für das Deutschland Serbien Spiel um 5 Uhr aufgestiegen, um mir dann im Halbschlaf diesen Grotten-Kick anzutun und als Dankeschön den ganzen Tag wie ein Halbtoter durch die Gegend zu wandeln. Das mach ich nicht nochmal. Muss ich auch nicht, ab jetzt sind die Spiele ja um halbwegs humane Uhrzeiten; 8 Uhr morgens ist zwar gewöhnungsbedürftig, aber mittlerweile ein liebgewohnenes Morgenritual beim Müsli Fußball zu schauen. Was wirklich noch nervt, ist die hiesige Berichterstattung – ich verstehe sie einfach nicht. Warum kriegt der Reporter bei manchem Mittelfeldgeschiebe den total Ausraster und warum schreit er jedesmal Goooooooooooool wenn ein Tor fällt, egal für wenn? Gut mein Spanisch ist noch zu schlecht um inhaltlich zu folgen, aber die Zwischenberichterstattung lässt trotzdem zu wünsche übrig. Meist werden in der Halbzeitpause Leute interviewt die irgendwo in Nicaragua vor einem Fernseher, meist mit noch anderen Leuten hocken, und dann doch alle oportunisitsch für Brasilien sind. Brasilien – da kann man doch auch gleich Bayern-Fan werden. Trotz allem ist die WM-Begeisterung groß in Nicaragua, auch wenn das Land sich noch nie qualifiziert hat und voraussichtlich in den nächsten 20 Jahren nicht wird. (Kleine Wunder passieren auch im Fußball, ich weiß). An jeder Ecke steht ne Glotze und überall regiert König Fußball. Geschrien wird aber nur bei Brasilienspielen habe ich das Gefühl. Als ich mir in einem Comedor in Jinotega das nicht gerade unwichtige Deutschland Ghana Spiel angeschaut habe, und beim Özil Tor freudig los gebrüllt habe, musste ich kurz danach realisieren, dass ich der einzige war. Ein wenig peinlich. Egal.

Kleine Geschichte von meinem geliebten Auto. Ist ja gerade Regenzeit, eine der stärksten in den letzten Jahren, habe ich mir sagen lassen. Fast jeden Tag regnet es für mindestens eine Stunde, und es kommen beachtliche Wassermassen vom Himmel. Gut wenn man einen funktionierenden Scheibenwischer hat....Schlecht wenn man sie nicht hat. Ich wollte eine Freundin vom Busbahnhof abholen, als sich die Himmelspforten öffneten und ein monsumhafter Regen herabging. Ich also den Kopf aus dem Fahrerfenster gehalten und durch die überfluteten Straßen im Schritttempo geschippert. Immer steil gegen den Wind. Bis ich bis auf die Hose durchgenässt war. Abenteuer des Alltags.

Ein schöner nicaraguanischer Brauch, den ich auch gerne mit nach Deutschland nehmen möchte, ist das Sich-das-Shirt-über-den-Bauch-ziehen, was hier vor allem von Männern mit solchen praktiziert wird. Einfach mal gemütlich die Plauze raushängen lassen, wenns zu heiß unterm Stoff wird. Sieht man wirklich häufig. Und wird auch nur von denen gemacht, die einen solchen Bauchumfang haben, der es ermöglicht das Shirt zwischen Brust und Bauchanfang zu befestigen. Ich kann es auch. Toll! Ja, Sport ist hier wirklich zu kurz gekommen seitdem ich hier bin.

Ob ich im September wieder nach Deutschland komme hängt jetzt von Marburg, Frankfurt (Main und Oder), Augsburg und Magdeburg ab. Dort sind meine Master-Bewerbungen hingegangen. Sollte ich keine Zusagen bekommen, was durchaus im Bereich des Möglichen liegt, werde ich wohl oder übel noch hier verweilen, um mehr Spanisch zu lernen, der Witterung zu trotzen und ein paar Werder Bremen Fans zu rekrutieren.

Nachtrag:

So um diesen Eintrag noch ein wenig aufzuwerten habe ich eine kleine Reise übers Wochenende auf die Vulkaninsel Ometepe im Nicaragua See gemacht. Herrlich! Ich lasse mal die Bilder sprechen...