Sonntag, 11. April 2010

Guns



Bienvenidos a la jungla. Ist vielleicht ein wenig übertrieben (hört sich aber cool an), jedoch ist die Landschaft in den Bergen rund um Somoto auch heute noch teilweise unberührte Natur (siehe Blogheader). Ich war zusammen mit Julieta, einer Mitarbeiterin von terre des hommes für 3 Tage unterwegs um ein Projekt für Jugendliche und junge Erwachsene zu besuchen. In Las Sabanas, einem kleinen Dorf 30 Autominuten von Somoto entfernt in den Bergen, steht eine kleine Schule in der die Jugendlichen der umliegenden Dörfern zu Agrartechnikern ausgebildet werden. Bienenzucht, Veterinärmedizin stehen ebenso wie Tourismus auf dem Lernplan.
Wir sind von Finca zu Finca gefahren und haben die Jugendlichen bezüglich auf ihre Ausbildung interviewt.
Ich kam in den Genuss den neuen Firmenwagen von terre des hommes, einem Hyundai mit 4-Rad-Antrieb, die steilen Serpentine zwischen den Bergdörfern hoch- und runterzubrettern. Das war eine willkommene Abwechselung zwischen den Interviews, da mein Spanisch noch zu Wünschen übrig lässt. Coolerweise ist Julieta trotz ihrer Ende vierzig Guns ´n Roses Fan und hatte eine CD dabei. Für meine kleine Rallye auf den schotter Bergstrassen hatte ich also die richtige musikalischen Untermalung.

Die beste Erdbeere der Welt gabs dort übrigens auch. Mann, war die lecker! Unvergesslich!


Ob das hier die normale Methode ist die Toten zu transportieren konnte ich nicht herausfinden. Ich habe nicht reingeschaut ob jemand drin lag. Ich möchte anmerken, dass ich diese Foto von einem fahrenden Motorraud aus geschossen habe - ich wilder Typ.

In den 80er Jahren herrschte in Nicaragua Bürgerkrieg. Die linksgerichteten Sandinisten, die Ende der 70er Jahre den Diktator Somoza erfolgreich nach Florida putschten, bekamen alsbald die harte Hande der Vereinigten Staaten zu spüren. Unterstützt von Geldern der USA bildeten sich die Contras, einer paramilitärischen Gruppe die von dem benachbarten Honduras aus Terror über das Land brachte. Zeitgleich bildete sich eine große Solidaritätsbewegung in Europa, die wahrscheinlich noch heute der Grund dafür ist, dass hier viele Deutsche, mit linkem Hintergrund, leben.
Auch Julieta war damals mitten im Geschehen. Während des Widerstandes transportierte sie Waffen in die Berge und Koordinierte die Truppen. Was für mich ehrlich gesagt schwer vorzustellen ist, da ich sie als nette kleine, etwas verplante Frau kennen gelernt habe, die sich sehr warmherzig um ihre Umgebung kümmert. Und die soll im Krieg gewesen sein, diese nette kleine Frau!?! Als ich sie dann fragte, ob sie den auch richtig in Gefechten gewesen sein lächelte sie mich nur an und sagte "Ja klar, was dachteste du denn wo ich war?" - Ja, was hatte ich eigentlich gedacht.

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